Von der Ausstattung der Erbauungszeit mit einer durch Blumenorna—
mente geschmückten hölzernen Tonnendecke, mit einem Kanzelaltar, mit verziertern Gestühl und Emporen auch an Nord- und Südseite sind nach einer durchgreifenden Umgestaltung 1965/66 leider nur geringe Reste geblieben.
Erhalten geblieben ist die hölzerne Taufe. die ursprünglich allerdings mit dem Altar verbunden war. lhre Farbigkeit ist bei einer Innensanierung im Jahre 2004 gemäß dem Befund aus der Erbauungszeit rekonstruiert worden.
Erhalten geblieben ist weiter der Kanzelkorb, der aus dem Zusammenhang des Kanzelaltars (wo er wie ein „Schwalbennest“ an der Altarwand klebte) gelöst und auf ein niedriges Podest versetzt wurde. Auch hier wurde die ursprüngliche Bemalung (Blumenornamente und Figuren mit vielleicht symbolhafter Bedeutung) bei der lnnensanierung 2004 wieder freigelegt und restauriert bzw. behutsam rekonstruiert.
Erhalten blieb schließlich der Grundstock der alten, 1877 von J. Röver & Söhne in Stade erbauten Orgel. Allerdings sind auch hier Spieltisch und Orgelprospekt (die “Orgelverkleidung“‘) und auch ein Teil der Pfeifen bei der Sanierung 1965/66 erneuert worden.
Da damals auch das Gestühl, die Empore und die beiden Seitenräume im Altarbereich neu gestaltet wurden, zeigt der Innenraum heute eher das sachlich-nüchterne Raumgefühl der sechziger Jahre. Allerdings bemüht sich die Kirchengemeinde seither, die Ausstattung zu ergänzen und so eine veränderte Atmosphäre zu schaffen.
Hinzugekommen sind im Laufe der Zeit einige neue Ausstattungsstücke.
Das bedeutendste wurde im Züge der Umgestaltung in den sechziger
Jahren geschaffen: das Dreikönigsfenster an der Altarwand. Es stammt
von dem Bremer Glaskünstler Heinz Lilienthal und zeigt die Namenspatrone der Kirche, die „Heiligen drei Könige“ aus der Weihnachtsgeschichte bei der Anbetung des Kindes. In warmen Farben ist die Szene dargestellt: die drei Könige (ursprünglich ist im Matthäusevangelium nur von den „Weisen aus dem Morgenland“ die Rede) mit ihren Gaben, das Christuskind in der Krippe mit Maria, seiner Mutter, darüber der helle Stern.
Im oberen rechten Bildrand sieht man dazu schemenhaft die Hirten von Bethlehem mit ihren Schafen. Das Dreikönigsfenster: ein Sinnbild der Liebe und der Zuwendung. Gott kommt uns nahe durch einen Menschen. Und die, die ihm begegnen, werden dadurch innerlich berührt und verwandelt.
Hinzugekommen sind weiter 1991/94 zwei Wandbehänge. Der an der Südwand zeigt die „Lutherrose“, das Familienwappen Martin Luthers. Luther selbst hat sein Wappen so gedeutet: Das Kreuz erinnert an den Tod Christi für die Menschen. Das rote Herz, welches das Kreuz umgibt, zeigt, dass das Kreuz den Menschen nicht zerstören sondern durch Liebe zum Leben verhelfen will. Die weiße Rose ist ein Zeichen der Freude und des Trostes; der Glaube bettet den Menschen gleichsam auf Rosen.
Und er schenkt ihm eine Ahnung des Himmels, darauf weist der himmelblaue Grund. Das Ganze umschließt ein goldener Ring: Zeichen der Treue und der Ewigkeit. Eine Anregung“ Luthers, über den Glauben nachzudenken. Der zweite Wandbehang auf der Nordseite zeigt – dabei eigentlich einer römisch—katholischen Tradition folgend den Kreuzesweg Jesu in 15 Stationen. Der Bogen spannt sich von der Gefangennahme Jesu über verschiedene Begegnungen auf dem Leidensweg (darunter auch die nach biblische Legende vom „Schweißtuch der Veronika“) bis zur Auferstehung.
Ein „erzählender Bildteppich“, der einlädt, den Weg Jesu in Gedanken
nachzugehen.
Bemerkenswert ist schließlich die Kirchentür, nach dem Vorbild der ursprünglichen Tür im Jahre 2001 neu gefertigt. Der Türgriff (schon aus den sechziger Jahren) zeigt die Form eines Fisches. Erinnerung an den Fisch als ein Geheimzeichen der frühen Christen. Dabei konnte das griechische Wort für „Fisch“ („lchtys“) in seinen Einzelbuchstaben als
Abkürzung eines Christusbekenntnisses gelesen werden: „lesos Christos Theou yos soter“ = „Jesus Christus, Gottes Sohn, Retter“.